Diese Frage stellen nur wenige Kunden – und genau das ist aus unserer Sicht ein großer Fehler! Heutige Fahrzeuge sind wahre Technologiewunder, ausgestattet mit einer Vielzahl von Steuergeräten, die nicht nur einzelne Bauteile steuern, sondern die gesamte Elektronik des Fahrzeugs überwachen, miteinander kommunizieren und Daten in großem Umfang aufzeichnen.
In zahlreichen Gesprächen mit Kunden über Kilometerstopper zeigt sich, dass die meisten sich letztlich gegen den Einbau eines solchen Geräts entscheiden. Warum? Die Antwort ist einfach: Die Technologie hat sich dramatisch weiterentwickelt.
Während die Technik in den 90er Jahren noch relativ simpel war und sich leicht manipulieren ließ, hat die fortschreitende Digitalisierung der Fahrzeuge vieles verändert:
- Einwegleitungen wurden durch komplexe Zweiwegleitungen ersetzt.
- Beschreibbare EEPROMs wichen nicht mehr beschreibbaren EEPROMs.
- Lesbare Datensätze wurden verschlüsselt.
- Frei zugängliche Steuergeräte sind heute passwortgeschützt.
Und das ist nur die Spitze des Eisbergs.
Moderne Fahrzeuge sind mit hochentwickelten Sicherheitssystemen und Sensoren ausgestattet, die permanent überwachen und Daten austauschen – darunter auch die Fahrleistungsdaten. Wo früher der Tacho die gefahrenen Kilometer basierend auf Signalen direkt berechnete und anzeigte, erfolgt diese Berechnung heutzutage bereits an einem früheren Punkt im System. Der Tacho fungiert nur noch als Anzeigegerät, das die empfangenen Daten wiedergibt.
Das eigentliche Problem: Die Kilometerberechnung findet vor dem Tacho statt, der nur noch die Daten anzeigt, die ihm übermittelt werden. Um das bildlich zu verdeutlichen: Der Tacho ist wie ein Fernseher, der das Signal eines Senders empfängt und ein Bild anzeigt. Ihr habt einen Kabelanschluss, über den mehrere Kanäle gesendet werden, und je nach gebuchtem Paket (z.B. Kabel, Kabel+, Kabel Plus HDD) seht ihr unterschiedliche Programme. Der Kilometerstand ist also bereits festgelegt, bevor er im Tacho sichtbar wird.
Ein Kilometerstopper, der zwischen dem Fahrzeug und dem Tacho installiert wird, kann nur die Signale blockieren oder manipulieren, die an den Tacho gehen. Da jedoch in vielen modernen Fahrzeugen das ABS-System und andere zentrale Steuergeräte die Berechnung und Speicherung des Kilometerstands übernehmen, hilft das Blockieren der Daten zum Tacho allein nicht weiter. Alle anderen Steuergeräte im Fahrzeug erhalten weiterhin die echten Kilometerwerte, und der tatsächliche Kilometerstand kann jederzeit von Fachleuten ausgelesen werden.
Zusammengefasst: Die Technologie moderner Fahrzeuge hat das Chiptuning und die Manipulation von Kilometerständen erheblich erschwert. Während früher einfache Methoden ausreichten, sind heute viele Systeme durch mehrfache Sicherheitsmechanismen geschützt. Ein Kilometerstopper kann daher die Signale zum Tacho unterbrechen, doch der originale Kilometerstand bleibt in den anderen Steuergeräten weiterhin erhalten und auslesbar. Wer langfristig Probleme vermeiden möchte, sollte sich also genau überlegen, ob der Einbau eines solchen Geräts wirklich sinnvoll ist.